Typografie, Ligaturen, Grundlagen

Typografie-Tipps: Wie verwendet man Ligaturen?

Beispiele für korrekt gesetzte Ligaturen
Beispiele für korrekt gesetzte Ligaturen

Beispiele für Silbengrenzen. Hier darf im ­Deutschen keine Ligatur ­gesetzt werden, sie muss ­deaktiviert werden.
Beispiele für Silbengrenzen. Hier darf im ­Deutschen keine Ligatur ­gesetzt werden, sie muss ­deaktiviert werden.


Eine Ligatur (lat. ligare »binden«) ist eine Buchstabenverbindung. Um Leerräume oder Überschneidungen mit nebenstehenden Buchstaben zu vermeiden, benutzt man Ligaturen.

Die klassischen Ligaturen sind:

Je nach Schriftart und -schnitt sind unterschiedlich viele im jeweiligen Zeichensatz enthalten.

Wann werden keine Ligaturen gesetzt?

Silbengrenzen

Da die Ligaturen Buchstaben auch optisch versch­melzen, gibt es im Deutschen eine wichtige Regel: ­­­Über eine Silbengrenze hinweg darf keine Ligatur ­verwendet werden. Sie würde die ­Lesbarkeit zu stark beeinträchtigen.

Zusammengesetzte Wörter

Bei zusammengesetzten Wörtern wird keine Ligatur über die Verbindung hinweg gesetzt. Innerhalb eines Wortteils selbst darf wiederum eine ­Ligatur verwendet werden. So bleibt der ­Lesefluss erhalten.

End- und Nachsilben

Zwischen Beugungsendungen (-te, -er) und Endsilben (-lein, -lich, -los) und dem restlichen Wortteil werden ebenfalls keine Ligaturen gesetzt. Jedoch wird bei
i-beginnenden Nachsilben (-ig, -in, -ich, -isch) eine ­Ligatur gesetzt.

Erweiterte Laufweite

Bei erweiterter Laufweite »brechen« die Ligaturen der Buchstabenpaare auseinander, was unschön aussieht und der Ligatur ihren eigentlichen Zweck nimmt. ­Deshalb an dieser Stelle keine Ligaturen verwenden.

Mehr Typografie-Tipps und Grundlagen finden Sie im Buch »Das ABC der Typografie«.