Klimawandel, Grafikdesign, Nachhaltigkeit

ACT NOW BUT HOW? – Im Gespräch mit Jasmin Scharrer

Der kostenlose, englischsprachige E-Mail-Kurs ACTNOWBUTHOW wurde von der Copywriterin Jasmin Scharrer entwickelt, die sich intensiv mit Klimapsychologie und Systemdenken beschäftigt hat. Nachdem sie einen heftigen Shitstorm auf einer bezahlten Meta-Anzeige zum Thema Klimaschutz erlebt hatte, begann sie sich zu fragen, was in unserem Gehirn passiert, wenn wir mit Klimabotschaften konfrontiert werden. Lernen Sie in nur 10 Tagen die Grundlagen der Klimakommunikation kennen.

Wie kann der Kurs deiner Meinung nach Einzelpersonen und Organisationen dabei helfen, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen?

Der Kurs richtet sich an Kreative wie Designer:innen, Texter:innen, und Creator. Er soll sie dazu motivieren, ihre Skills für Klimakommunikation einzusetzen, denn das ist für diese Berufsgruppen ein enormer Hebel. Sie wissen bereits, wie man Themen emotionalisiert und Menschen begeistert – ich ergänze diese Skills nur mit coolen Ressourcen, Studien, Kollaborationsmöglichkeiten und Inspiration. Bei mir hat das mit dem Klimaschutz nämlich erst angefangen, als ich das Gefühl hatte, ich werde »gebraucht«.

Kannst du Erfolgsgeschichten von Einzelpersonen oder Organisationen nennen, die den Kurs besucht und ihn für sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen genutzt haben?

Ich bekomme häufig das Feedback, dass der Kurs vor allem den Einstieg ins Thema erleichtert. Eine Designerin hat ihn genutzt, um eine Ausstellung zu konzipieren. Da hilft klimapsychologisches Wissen natürlich enorm, denn man will ja nicht, dass die Menschen traurig nach Hause gehen und sich unter der Decke verkriechen, sondern sich bestärkt fühlen, was zu unternehmen.

Welche Rolle spielt die Klimakommunikation deiner Meinung nach im größeren Kampf gegen den Klimawandel und wie können wir unsere Kommunikationsstrategien weiter verbessern und weiterentwickeln?

David Attenborough hat gesagt: »Saving our planet is now a communications challenge. We know what to do, we just need the will.« Und das sehe ich auch so. Wir müssen viel mehr ausprobieren, mutiger sein, Botschaften auf andere Art formulieren und emotionalisieren, damit wir Bock haben auf eine Zukunft ohne Öl. Die Klimakrise ist nämlich auch ein Thema, das langweilt, weil immer gleich darüber gesprochen wird. Ich weiß nicht, wie oft ich den Satz »Die Klimakrise ist real« gelesen habe. Das wissen wir doch. Aber wie kommen wir jetzt ins Tun?

Welchen Rat würdest du jemandem geben, der sich für den Klimawandel einsetzen will, aber nicht weiß, wo er anfangen soll oder wie er etwas bewirken kann?

Gute Frage! Viele fangen bei der Bambuszahnbürste an, dabei ist das, was wir brauchen, eigentlich Vernetzung und Kollaboration. Es ist ja eine systemische Aufgabe. Ich würde mich fragen »Was kann ich gut? Was ist mein Job?« Und dann einfach mal googeln. Für sehr viele gibt es bereits For Future Gruppen, z.B. die Creatives for Future, die Artists for Future oder auch die Creatives for Climate. Da trifft man ganz schnell Gleichgesinnte und lernt Möglichkeiten kennen. Lokale Einflussnahme ist auch super, wie die Mitarbeit an Volksentscheiden. Die werden z.B. von GermanZero organisiert. Oder man trägt das Thema in den eigenen Fußballverein.